Unser Friedhof
Der Neuenburger Friedhof liegt direkt am Neuenburger Urwald, einem ausgedehnten Naturschutz- und Erholungsgebiet im Zentrum der Friesischen Wehde (Wehde = Wald). Die Nähe zum Wald, die heimischen Bepflanzungen und zahlreiche Sitzgelegenheiten machen den Friedhof zu einer grünen Oase der Ruhe. Durch Sträucher, Blühflächen und Nisthilfen ist der Friedhof zunehmend insektenfreundlich gestaltet. Dadurch wird der Friedhof als Ort des Abschieds und Erinnerungsortes gleichzeitig zu einem Raum des Lebens und der Begegnung. Die Grundfläche ist nach und nach durch den Zukauf von verschiedenen Grundstücken gewachsen. Bis heute befinden sich dort auch einige historische Gräber, darunter das Grab von Freiherr von Münchhausen aus dem Jahr 1895.
Im Jahre 1855 legten engagierte Neuenburger einen eigenen Friedhof an. Mit dieser vorausschauenden Initiative ermöglichten die Neuenburger nicht nur die Chance zur Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde (die erfolgte 1860), sie stärkten auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Eingesessenen, die bis dahin ihre Verstorbenen auf den Kirchhöfen in Bockhorn oder Zetel beisetzen mussten. Das älteste, mit einem Grabstein gekennzeichnete Grab ist von Johann Siedenburg und stammt aus dem Jahr 1856. Die heutige Aufbahrungshalle ist zugleich eine historische Friedhofskapelle. Die Glocke stammt ursprünglich vom Schloss Marienhausen.
Überquert man den Friedhof in Richtung Urwald, gelangt man durch den alten „Försterspad“ zum Ehrenmahl am „Hilgenholt“. Es wurde für die Gefallenen der beiden Weltkriege aufgestellt und 1989 mit Bronzetafeln versehen. Eine Bank lädt auch dort zum Verweilen ein.
Neben dem klassischen Wahl- oder Reihengrab für Urnen- oder Erdbestattungen gibt es auch Wahlgräber im Rasenfeld. Diese werden zunehmend als sogenanntes Stelengrabmit hochrechteckigem Grabstein eingerichtet. Das dazugehörige kleine Halbrund bietet Angehörigen die Möglichkeit, eine Pflanzschale aufzustellen oder einen kleinen Teil zu bepflanzen. Der Rest wird als Rasen angelegt und vom Friedhofsgärtner gepflegt. Durch das Wegfallen der Begrenzung fügt sich diese Grabart gut in das natürliche Gesamtbild ein.
Teilanonyme Bestattungen sind seit einigen Jahren an einem großen Findling möglich. Für die Zukunft ist geplant, Urnenbestattungen unter Bäumen in einem betont naturbelassenen Teil des Friedhofs anzubieten. So liegen Leben und Sterben, Abschied und Neubeginn dicht beieinander. Im Gegensatz zur Beisetzung in einem regionalen Friedwald oder Ruheforst verbleiben die Verstorbenen hierbei im Kreis ihrer örtlichen Gemeinde.
Auf dem Neuenburger Friedhof werden evangelische und katholische Christinnen und Christen sowie Mitglieder anderer Konfessionen oder Konfessionslose bestattet. Träger ist die evangelische Kirchengemeinde. Die Friedhofskapelle steht für alle Trauerfeiern zur Verfügung.
Eckdaten:
- 1856 - Gründungsdatum Friedhof
- 1953 - Bau Aufbahrungshalle (ehemalige Friedhofskapelle) durch Heinrich Hilbers, Neuenburgerfeld
- 1972 - Grundsteinlegung der heutigen Friedhofskapelle; Errichtung durch Architekt Hobbie
- 1988 - Bau des Glockenturms
- 1973 - Fertigstellung der Friedhofskapelle
Fotos:
- Hauptweg und Blick über den älteren Friedhofsbereich
- Aufbahrungshalle
- Besonders gearbeitete alte Grabsteine
- Blick zum Waldpadd
Wer sich genauer über die historische Entwicklung der Kirchengemeinde Neuenburg und ihren Friedhof informieren möchte, findet sachkundige und auch bewegende Einblicke in dem Buch: Aus der Geschichte der Kirche in Neuenburg, Nr. 20 der Schriftenreihe "Neuenburger Heimatkunde" Arbeitskreis Heimatkunde im Heimatverein Neuenburg e.V., Dezember 2009
Andachtsgarten

Dank einer großzügigen Spende konnte auf dem Friedhof ein Andachtsgarten errichtet werden. Hier finden sowohl Trauerfeiern unter freiem Himmel als auch kleinere Konzerte und Andachten statt. Die Hecke aus heimischen Gewächsen symbolisiert die Dornenkrone Christi.